Details
Art: Mündlich
Gremium: ITA
Ziel: Sicht der Verwaltung erfragen und verbessern..
Ergebnis: …? siehe unten . . . 17.06.2020 & 09.09.2020
Links: https://www.hagen.de/buergerinfo/to020.asp?TOLFDNR=297921&no_mobile=1, https://www.hagen.de/buergerinfo/to020.asp?TOLFDNR=301603&no_mobile=1
17.06.2020
Die Niederschrift der Sitzung, in der ich die Punkte eingebracht habe, enthält davon so ziemlich nichts (ganz unten – das ist wirklich alles, was sie von den angesprochenen Punkten in der Niederschrift aufgenommen haben).
Man hat sich darauf geeinigt, in der folgenden Sitzung sich das Thema Open Data verwaltungsseitig vorstellen zu lassen.
Punkte zur Unterseite Open Data der Task Force Digitalisierung:
- in der Erklärung fehlender Fokus auf Maschinenlesbarkeit, es handelt sich sonst nicht um Open Data im Sinne der Open Definition.
- Auf der Seite ist Verweis auf das Statistikressort, aber dort gibt es keine maschinenlesbaren offenen Daten, und keine Angabe bzgl. Lizenzen.
- im Abschnitt “Offene Politikdaten” wird einfach nur auf das Allris verlinkt, was auch nichts mit Open Data zu tun hat
- die mittlerweile lange vorhandene OParl-Schnittstelle (man erinnere sich an den denkwürdigen HFA-Beschluss einstimmig gegen den OB) wird auf der Seite gar nicht erwähnt, dabei wäre genau das Open Data. Das Vorhandensein der Schnittstelle wurde wahrscheinlich noch nie bekanntgemacht..
- Aus meiner Sicht kann man auch nicht sagen “Wir warten bis jemand danach fragt”, weil so aus dem Nichts kaum jemand darauf kommt, nachzufragen..
- Die einzigen, die es immerhin akzeptabel machen sind die vom Amt für Geoinformation und Liegenschaftskataster.
Man sollte dann zukünftig sehr achtsam sein, und falls notwendig politisch Grundsätze festlegen, um zu vermeiden, dass zu viele Ansätze, die der neue Fachbereichsleiter in seiner Vorstellung angerissen hat, tatsächlich angegangen werden.
Er hat viel auf Geschäftsmodelle rund um Daten verwiesen, wohl auch mit dem Gedanken, dass die Stadt darauf Ansprüche hat und nicht alles offen und frei sein müsste.
In dem Kontext ist unter anderem dieser Beitrag von Stefan Kaufmann rund um die Idee des “Dateneigentums” sehr lesenswert.
09.09.2020
– Präsentation und Diskussion (und die Fragen vom letzten Mal habe ich erneut eingebracht)
Sie haben wohl versucht, den Vortrag einfach zu halten, aber letztendlich dafür gesorgt, dass die, die sich auskennen, sich über die an den haaren herbeigezogenen Angstmacher-Beispiele nur schämen können, und die, die sich nicht so mit dem Thema auskennen, mehr Risiken sehen und eben mehr Angst bekommen.
Es wurde so dargestellt, als sei es sicherer, weniger Sachdaten herauszugeben, damit man damit keine Analysen (bzw. siehe Vortrag) erstellen kann. Security by obscurity wäre hier wohl das Motto der Stadtverwaltung. Gefahren hält man aber eigentlich nicht so weg, gerade böswillige Menschen kommen doch eh dran, und können genau das tun, was die Verwaltung im Vortrag vorgemacht hat, um so lustig zu sein: Graphen ohne Achsenbeschriftungen aneinanderreihen oder übereinanderlegen, mit Achsenskalierungen spielen, um humorvolle (Verwaltung) bzw. wenig hilfreiche / schädliche (das, wovor die Verwaltung Angst machen will, aber selber macht) Darstellungen zu erhalten.
Und was macht dann der Großteil – die nicht böswilligen Datenverbrauchenden? Natürlich das gleiche wie auch jetzt schon, Scrapen und Abschreiben. Datenfehler und Unsicherheiten inklusive.
Und die Verwaltung fühlt sich dann erst recht bestärkt darin, dass mit Daten ja immer nur schlechtes gemacht wird.
Nicht nachvollziehbar ist auch, wieso minutenlang Bilder von Portalen gezeigt wurden, und irgendwelche Zahlen genannt, vermutlich mit dem Ziel, dass man den Eindruck bekommt, dass Open Data und die Portale sowieso ausschließlich nur Show sind.
Das Thema Maschinenlesbarkeit kam im Vortrag sehr kurz. Die Verwaltung findet bunte Karten und Grafiken viel besser und hält solche Veröffentlichungen für Open Data.
Immerhin wurde kurz vorm Ende doch noch ein Thema erwähnt, auf welches ich gehofft habe, und zwar der Verweis auf die Notwendigkeit von Workflows, die Open Data mitdenken.
Auch gut: Das Thema potenzieller Gewinne mit Daten, vgl. Notizen von der vorherigen Sitzung, kam nicht vor, der neue Fachbereichsleiter hat bei dieser Gelegenheit nichts aus dieser Ecke gesagt.
Das Fazit der Verwaltung war letztendlich doch überraschend und ganz anders als alles, was vorher im Vortrag kam: Man werde an das Thema herangehen und weiter in den Ämtern pushen. Im Laufe der Diskussion klang es immer mehr nach diesem “positiven” Fazit, was kaum zum Vortragsinhalt passte.
Das Thema bekommt allerdings eine sehr niedrige Priorität und gleich in der Diskussion kamen z. B. seitens des Stadtkämmerers einige Äußerungen, dass er bei bestimmten konkreten Beispielen, nach denen gefragt wurde, keinen Sinn in der Datenbereitstellung sieht. Diesen “Keinen Sinn”- und “Was bringt das”-Stempel wird man in den kommenden Jahren sicherlich öfter wahrnehmen.